1. Juli 2010
Seiten: 217 - 308
kein Abstract verfügbar
In dieser retrospektiven Fallserie werden die Ergebnisse von acht Patienten vorgestellt, die mit demineralisierten gefriergetrockneten Knochenallotransplantatpartikeln und Barrieremembranen behandelt worden waren. Zur Abstützung der Membranen wurden bei sieben Patienten entweder Minischrauben oder Implantate verwendet. Bei allen Patienten konnten aufgrund des Umfangs der vertikalen Knochenregeneration im Augmentationsbereich ein oder mehrere Implantate inseriert werden. Anschließend erfolgte frühestens 5,5 Monate nach der Implantatinsertion die Belastung mit den definitiven Restaurationen. Die marginale Knochenhöhe um die Implantate blieb im Beobachtungszeitraum von vier bis 13 Jahren stabil.
In dieser Studie wurde untersucht, wie zuverlässig die visuelle Untersuchung des fazialen gingivalen Biotyps der oberen Frontzähne mit und ohne Verwendung einer Parodontalsonde im Vergleich zu direkten Messungen ist. 48 Patienten (20 Männer, 28 Frauen) mit einem einzelnen hoffnungslosen Zahn im Frontbereich des Oberkiefers nahmen an dieser Studie teil. Es wurden drei Methoden angewandt, um die Dicke des gingivalen Biotyps des hoffnungslosen Zahns zu untersuchen: die visuelle Beurteilung, die Untersuchung mit der Parodontalsonde und die direkte Messung. Vor der Extraktion wurde der gingivale Biotyp aufgrund der visuellen Beurteilung und der Untersuchung mit der Parodontalsonde als dick oder dünn eingestuft. Nach der Extraktion erfolgte die direkte Messung der gingivalen Dicke auf 0,1 mm genau mit einem spannungsfreien Tasterzirkel. Der gingivale Biotyp galt als dünn, wenn die Messung <= 1,0 mm ergab, und als dick, wenn sie > 1,0 mm ergab. Die Untersuchungsmethoden wurden mit dem McNemar-Test mit einem Signifikanzniveau von α = 0,05 verglichen. Die durchschnittliche gingivale Dicke, die bei den direkten Messungen festgestellt wurde, betrug 1,06 ± 0,27 mm. Dabei waren die Bereiche mit einer gingivalen Dicke von <= 1 mm und > 1 mm zu gleichen Anteilen (50 %) vertreten. Der McNemar-Test zeigte beim Vergleich der visuellen Beurteilung (P = 0,0117) mit der Untersuchung per Parodontalsonde (P = 0,0001) einen statistisch signifikanten Unterschied. Kein statistisch signifikanter Unterschied wurde allerdings beim Vergleich zwischen der Untersuchung mit der Parodontalsonde und der direkten Messung (P = 0,146) festgestellt. Die Untersuchung mit einer Parodontalsonde für die Bewertung des gingivalen Biotyps ist eine zuverlässige und objektive Methode. Die visuelle Beurteilung des gingivalen Biotyps allein ist jedoch im Vergleich zur direkten Messung keine ausreichend zuverlässige Methode.
In früheren Forschungsarbeiten wurde nachgewiesen, dass mit dem Laser erzeugte Mikrorillen am Implantathals das direkte Bindegewebsattachment an der Implantatoberfläche unterstützen. Dieses Attachment dient als physiologische Barriere gegen die apikale Migration des Saumepithels und beugt der Resorption des krestalen Knochens vor. In der vorliegenden prospektiven präklinischen Studie wurden die Einheilungsmuster von Knochen und Weichgewebe bei der Verwendung von Abutments mit Laser-Mikrorillen untersucht. Für den Vergleich mit früheren Untersuchungen, in denen die negativen Spätfolgen des Implantat- Abutment-Mikrospalts für Knochen und Weichgewebe untersucht wurden, wurde ein Hundemodell gewählt. Die Ergebnisse zeigten bei Abutments mit Laser-Mikrorillen eine signifikante Verbesserung der periimplantären Hartund Weichgewebeheilung im Vergleich zu herkömmlichen maschinierten Abutmentoberflächen.
In diesem Artikel wird die Behandlung eines unästhetischen Lächelns bei einer 27-jährigen Frau vorgestellt. Sie stellte sich mit einer gingivalen Rezession, einer unvollständigen passiven Eruption und einer Asymmetrie der marginalen Gingiva im natürlichen Gebiss vor. Zunächst wurde im Zusammenhang mit einem Eingriff zur Knochenresektion ein Lappen apikal verschoben, um die Asymmetrie der marginalen Gingiva an den oberen rechten Schneidezähnen zu korrigieren. Der Umfang der Knochenresektion wurde anhand einer Knochensondierung an den oberen linken Schneidezähnen ermittelt. Sechs Wochen danach erfolgte ein Eingriff mit einem koronalen Verschiebelappen, um die gingivale Rezession am oberen rechten Eckzahn abzudecken. Gleichzeitig wurden eine Schmelzplastik und eine direkte Kompositrestauration vorgenommen. Die Patientin war mit dem Behandlungsergebnis zufrieden.
In dieser Studie wurden die dimensionalen Veränderungen, die Notwendigkeit eines Sinuslifts und die histologische Wundheilung von augmentierten und nicht augmentierten Extraktionsalveolen verglichen. 16 humane Extraktionsalveolen wurden entweder augmentiert oder nach der Extraktion unbehandelt gelassen (Kontrolle). In der Ausgangssituation sowie drei und sechs Monate nach der Extraktion wurden die Veränderungen des Alveolarkamms untersucht. Nach drei, sechs und neun Monaten wurden histologische Analysen durchgeführt. Nach sechs Monaten wurde über die Implantatinsertion mit oder ohne Sinuslift entschieden. Bei drei der acht Patienten in der Kontrollgruppe erfolgte ein Sinuslift. In der Testgruppe war bei einem von sechs Patienten ein Sinuslift notwendig. Mit der hier vorgestellten Augmentation des Alveolarkamms ist es möglich, Implantate zu inserieren, ohne dass ein Sinuslift erfolgen muss.
Die Anwendung der Computertomografie (CT) und der Einsatz einer Computersoftware für die Dentalimplantattherapie haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Die Positionierung von Dentalimplantaten kann entweder "teilweise gesteuert" erfolgen; dann werden die nur Osteotomiebereiche mit sequenziellen, herausnehmbaren Bohrschablonen präpariert (die mithilfe von Computersoftware und der Stereolithografie generiert werden). Oder sie erfolgt "vollständig gesteuert"; dann wird eine Schablone sowohl für die Präparation der Osteotomiebereiche als auch die Implantatinsertion verwendet. Inzwischen ist die gesteuerte Insertion von Implantaten mit einer herstellerspezifischen internen Verbindung möglich. Bei dieser Vorgehensweise erfolgt die CT-basierte Implantatinsertion nach individuellen Protokollen und mit speziellen Instrumenten. In diesem Artikel wird näher auf die Inhalte früherer Publikationen zur Anwendung der prothetisch ausgerichteten Implantatinsertion mithilfe von Computersoftware eingegangen. Mit dieser Software können eine präzise Platzierung und prognostizierbare prothetische Ergebnisse sichergestellt werden. Es werden drei Fallberichte vorgestellt, bei denen die präzisionsgesteuerte CTbasierte Chirurgie angewandt wurde und die sofortige Insertion einer Versorgung erfolgte.
In diesem Fallbericht wird die Rekonstruktion des Alveolarkamms mit Knochenpartikeln vorgestellt, die aus dem Torus palatinus entnommen wurden. Ein Knochenabbau am oberen rechten zentralen Schneidezahn wurde mit einer implantatgetragenen Krone rehabilitiert. Der Erfolg dieses Eingriffs zeigt, dass der Torus palatinus und der Torus mandibularis, die bei etwa 20 % bzw. 27 % der Bevölkerung vorkommen, sinnvolle Optionen als Spenderbereich zur Knochenregeneration sind. Sie bieten im Vergleich zu anderen Knochenbereichen mehrere Vorteile. Ein Chirurg sollte also immer nach solchen Knochenwucherungen suchen. Sie ermöglichen für das Behandlungskonzept Eingriffe mit einer geringeren Morbidität.
Ziel dieser Studie war es, ein Behandlungskonzept für den Ersatz von Einzelzähnen im Molarbereich zu erstellen. Die Implantate wurden in die frischen Extraktionsalveolen inseriert. Es wurden keine Lappen präpariert und es erfolgte keine Augmentation. Die Implantate wurden sofort belastet. 20 Patienten erhielten in den Jahren 2000 bis 2006 insgesamt 23 Implantate. Es gab keine Implantatmisserfolge, keine Anzeichen einer signifikanten Knochenresorption, keinen Verlust der Osseointegration und keine Weichgewebekomplikationen. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass dieses Vorgehen eine sinnvolle Alternative für den Ersatz hoffnungsloser Molare ist.
Genetische Polymorphismen im Interleukin-6-Gen (IL-6) stehen in Zusammenhang mit der Knochenhomöostase und Erkrankungen, die mit einem Knochenabbau einhergehen. Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang zwischen dem IL-6 -572C/G-Polymorphismus und dem Risiko einer chronischen Parodontitis in einer Han-chinesischen Bevölkerungsgruppe zu untersuchen. Der IL-6 -572C/G-Polymorphismus wurde mit dem Polymerase-Kettenreaktion-Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus-( RFLP)-Verfahren bei 93 Patienten genotypisiert, die an chronischer Parodontitis litten (Testgruppe), ebenso bei 96 Kontrollprobanden. Die DNA wurde aus dem peripheren Blut der Patienten und der Kontrollprobanden extrahiert und mit einer Polymerase-Kettenreaktion amplifiziert. Die IL-6-Genotypen wurden mit der Gelektrophorese identifiziert. Der IL-6 -572GG-Genotyp und das G-Allel waren in der Testgruppe häufiger vertreten als bei den Kontrollprobanden (P < 0,05). Im Vergleich zum CCGenotyp betrug das Odds Ratio für chronische Parodontitis für den CG + GG-Genotyp 1,88 (95 % Konfidenzintervall, 1,04 bis 3,40; P < 0,05). Die Häufigkeit des -572CG + GG-Genotyps war bei der Test- und der Kontrollgruppe signifikant verschieden. Der IL-6 -572C/G-Polymorphismus könnte also in der Han-chinesischen Bevölkerungsgruppe zur Anfälligkeit für eine chronische Parodontitis beitragen.
Ziel dieser Studie war es, die klinischen und röntgenologischen Parameter sowie das ästhetische Ergebnis von zwei benachbarten implantatgetragenen Restaurationen und der umgebenden periimplantären Mukosa in der ästhetischen Zone des Oberkiefers zu untersuchen. 10 Patienten wurden nach dem gleichen Protokoll zwei benachbarte Implantate im Frontzahnbereich des Oberkiefers inseriert. In die Studie wurden nur Patienten aufgenommen, bei denen vorher eine Kammaugmentation erfolgt war. Die folgenden Parameter wurden analysiert: Implantatüberleben, marginales Knochenniveau, vertikaler Abstand zwischen dem Kontaktpunkt und dem Knochenkamm, Papillen-Index, Sondierungstiefe, Ästhetik-Index und Patientenzufriedenheit. Die Implantatüberlebensrate betrug 100 %. Das interimplantäre Knochenniveau lag signifikant weiter apikal als das Knochenniveau zwischen dem Implantat und dem Nachbarzahn. Außerdem wurde nur bei einem von 10 Patienten eine vollständige Papille zwischen zwei benachbarten implantatgetragenen Restaurationen beobachtet. Die Papille zwischen dem Implantat und dem benachbarten natürlichen Zahn hingegen war bei 70 % der Patienten vorhanden. Die Patienten bewerteten das ästhetische Ergebnis ihrer implantatgetragenen Restaurationen und der umgebenden Mukosa in allen Fällen als "akzeptabel". Die Behandler hingegen, die sich nach dem Implantat-Kronen-Ästhetik-Index richteten, bewerteten sechs Ergebnisse als "akzeptabel" und vier als "inakzeptabel". Zwar waren viele Patienten mit dem ästhetischen Ergebnis zufrieden, aber nach den aktuellen Standards der Zahnmedizin ist es schwierig, in der ästhetischen Zone ein akzeptables ästhetisches Ergebnis zu erreichen. Dies gilt insbesondere für Patienten mit zwei benachbarten implantatgetragenen Restaurationen, die in einen vorher augmentierten Bereich inseriert wurden.