30. Dez. 2010
Seiten: 525 - 613
kein Abstract verfügbar
Dentale Erosionen sind ein schwerwiegendes Problem mit sehr kostspieligen Folgen. Es ist wichtig, dass die Patienten bereits in den ersten Phasen der Erkrankung behandelt werden, um schweren irreversiblen Beschädigungen an den Zähnen vorzubeugen. Zudem sind die Bedingungen für klinische restaurative Maßnahmen dann noch günstig. In diesem Artikel wird eine neue Klassifizierung vorgeschlagen, mit der die Schwere der dentalen Zerstörung bestimmt werden kann, und um Behandler und Patienten im therapeutischen Entscheidungsprozess eine Richtlinie zu geben. Die Klassifizierung beruht auf mehreren Parametern, die für die Wahl der Therapie und die Einschätzung der Prognose wichtig sind. Dazu zählen die Freilegung des Dentins in den palatinalen Kontaktbereichen des Zahns, Veränderungen des Niveaus der Inzisalkanten und letztlich der Verlust der Pulpavitalität.
Eine gingivale Rezession ist häufig mit einer Abrasion im zervikalen Bereich des Zahns verbunden sowie mit dem Problem, dass die Schmelz-Zement- Grenze (SZG) nicht mehr identifizierbar ist. Das erschwert die Diagnose und Behandlung. In dieser Studie wird eine Technik vorgeschlagen, mit der die SZG für die Planung der parodontalen und restaurativen Behandlung einer Rezession identifiziert werden kann. Die SZG eines entsprechenden kontralateralen oder benachbarten Referenzzahns diente dazu, die verloren gegangene SZG an dem behandelten Zahn nachzubilden. Die Rekonstruktion der SZG mit Komposit und einem koronalen Verschiebelappen, mit oder ohne Bindegewebstransplantat, wurde an 25 Rezessionen bei 12 Patienten durchgeführt. Nach zwei Jahren war bei 20 Defekten (80 %) eine komplette Wurzeldeckung mit einer signifikanten Reduzierung der Rezession (2,4 mm, P < 0,0001) erreicht worden.
Bei einer 53-jährigen Frau erfolgte eine bilaterale Rekonstruktion im Seitenzahnbereich des stark atrophierten Unterkiefers mit einem Inlay aus einem anorganischen bovinen Knochenblock. Vier Monate später wurde ein Knochenbiopsat für eine histologische Untersuchung entnommen und acht Dentalimplantate wurden inseriert. Diese Implantate wurden nach weiteren vier Monaten mit einer festsitzenden Totalrestauration belastet. Als acht Monate nach dem Eingriff die definitive Versorgung erfolgte, waren alle Implantate osseointegriert. Die histologische Analyse zeigte, dass der transplantierte Knochen von neugebildetem Knochen gesäumt war. Die Ergebnisse zeigen, dass ein anorganischer Knochenblock unter Verwendung der Inlay-Technik als Alternative zu einem autogenen Transplantat für die Augmentation im Seitenzahnbereich des Unterkiefers verwendet werden kann.
Das regelrechte Management einer gingivalen Rezession ist wesentlich für die Etablierung einer natürlich wirkenden Weichgewebearchitektur. Subepitheliale Bindegewebstransplantate gelten hierfür als "Goldstandard". Palatinales Spendergewebe steht jedoch oft nur eingeschränkt zur Verfügung. Die ästhetischen Ergebnisse von Bindegewebstransplantaten wurden mit der Tunneltechnik verbessert. Für die Behandlung von gingivalen Rezessionen wird azelluläre dermale Matrix erfolgreich verwendet und ist unbeschränkt vorhanden. In diesem Bericht wird die Anwendung der Tunneltechnik in Kombination mit einer azellulären dermalen Matrix für die Korrektur multipler gingivaler Rezessionen an benachbarten Zähnen in der ästhetischen Zone beschrieben.
In dieser experimentellen Studie wurde das physiologische Knochenremodeling an Beagles untersucht, denen Implantate mit kleinem Durchmesser (3,25 mm) in frische Extraktionsalveolen inseriert wurden. Für diese Studie wurden fünf Beagles mit einem Gewicht von etwa 10 bis 13 kg verwendet. Der dritte und der vierte Prämolar (P3, P4) wurden als experimentelle Zähne verwendet. Sie wurden mit einem Fissurenbohrer in zwei Hälften geteilt. Die distalen Wurzeln wurden sorgfältig mit einer Zange entfernt. In die frischen Extraktionsalveolen wurden Implantate (3,25 mm breit, 10 bzw. 11,5 mm lang) inseriert. Der Implantathals befand sich bukkal immer auf der Höhe des Knochenkamms. Die Hunde wurden anschließend nach dem folgenden Zeitplan eingeschläfert: ein Hund 15 Tage nach der Implantatinsertion, zwei Hunde nach einem Monat und die anderen beiden Hunde nach drei Monaten. Der Abstand von der Implantatschulter zum Knochenkamm wurde bukkal und lingual gemessen. Die bukkolinguale Breite des Knochenkamms wurde mit einer Schieblehre gemessen. Die Untersuchungen erfolgten sofort nach der Extraktion sowie zwei, vier und 12 Wochen nach Implantatinsertion. Die durchschnittliche bukkolinguale Breite des Knochenkamms betrug zum Zeitpunkt der Extraktion 4,5 ± 0,5 mm, zwei Wochen nach der Implantatinsertion 4,1 ± 0,5 mm, nach vier Wochen 3,7 ± 0,3 mm und nach 12 Wochen 3,5 ± 0,7 mm. Zwei Wochen nach der Implantatinsertion betrug der Abstand von der Implantatschulter zum Knochenkamm lingual 0,2 ± 0,3 mm und bukkal 0,3 ± 0,3 mm, nach vier Wochen lingual 0,1 ± 0,9 mm und bukkal 0,4 ± 0,9 mm, nach 12 Wochen lingual -0,3 ± 0,5 mm und bukkal 0,8 ± 0,3 mm. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass zwar tatsächlich ein vertikales Knochenremodeling zu beobachten war, die durchschnittliche vertikale bukkale Knochenresorption aber 0,5 mm betrug. Vermutlich spielen die Implantatposition an der lingualen Wand und die Verwendung von Implantaten mit einem geringen Durchmesser im Verhältnis zur Breite der Extraktionsalveole eine Schlüsselrolle dafür, dass die vertikale Knochenresorption an der bukkalen Seite des Kieferkamms nach einer Sofortimplantation reduziert wird.
Ziel dieser Studie war es, den krestalen Knochenabbau um 282 zweiteilige Implantate mit konventionellen (straight) Verbindungen (n = 193) sowie um Implantate mit Platform-Switching (n = 89) zu untersuchen, die auf unterschiedlichem krestalem Niveau inseriert worden waren. Die Implantate wurden in zwei Gruppen eingeteilt (Gruppe A: konventionelle Verbindung, Gruppe B: Platform-Switching). Beide Gruppen wurden entsprechend der Lage der zervikalen Implantatplattform in drei Untergruppen unterteilt (suprakrestal, krestal und subkrestal). Zum Zeitpunkt der Implantatinsertion sowie zwei Jahre nach der prothetischen Versorgung erfolgten lineare Messungen der Knochenresorption. Dabei wurde der Abstand von der Implantatplattform zum ersten Punkt des Knochen-Implantat-Kontakts gemessen. Die Daten wurden statistisch analysiert. In Gruppe A und Gruppe B wurden statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Untergruppen festgestellt. Der einzige nicht statistisch signifikante Unterschied (P = 0,341) ergab sich beim Vergleich der supraund subkrestalen Position in der Gruppe A. In der Gruppe B ergab sich nur für die subkrestale Position ein signifikant geringerer Knochenabbau (P = 0,046). Das Konzept des Platform-Switching erwies sich im Gesamtvergleich nicht als überlegen. Vorteile ergaben sich eher durch die subkrestale Position der Abutment-Verbindung. Die krestale Positionierung der Implantat-Abutment-Verbindung führte sowohl bei den konventionellen Abutments als auch beim Platform-Switching zu einer stärkeren marginalen Knochenresorption.
In diesem Fallbericht wird eine ungewöhnliche Komplikation vorgestellt: eine zervikale Wurzelresorption, die nach einem Eingriff mit einem konventionellen Bindegewebstransplantat und einer Wurzelkonditionierung mit Tetrazyklin auftrat. Die Rezession betrug anfänglich 7 mm. Es lag 0,5 mm keratinisiertes Gewebe vor. Die Sondierungstiefe betrug 2 mm und der Defekt wurde als Miller-Klasse III eingestuft. Das klinische Ergebnis war zufriedenstellend und es wurde eine Wurzeldeckung von 5 mm erreicht. Nach 20 Monaten wurde jedoch eine zervikale Resorption diagnostiziert. Es wird angenommen, dass eine Wurzelkonditionierung mit Tetrazyklin langfristig eine Wurzelresorption auslösen kann. Auch ist es möglich, dass bereits ein Jahr nach einem Eingriff bei der Follow-up-Untersuchung eine Wurzelresorption festgestellt wird. Es wird noch auf weitere Faktoren im Zusammenhang mit diesem negativen klinischen Ergebnis eingegangen.
Im Rahmen vieler Studien wurden bereits erfolgreich Implantate in augmentierten Knochen inseriert. Mittlerweile wird allgmein versucht, diese Behandlung zu vereinfachen und die Implantate lappenlos und computergeführt mit einem CAD/CAM-Verfahren zu inserieren. In diesem Artikel wird eine vorläufige Studie zu Labor- und klinischen Verfahren vorgestellt, mit denen eine lappenlose Implantatinsertion bei Patienten ermöglicht wird, die bereits umfangreiche Onlay-Transplantate in stark atrophierten Bereichen im Oberkiefer erhalten haben. So wird eine sekundäre Freilegung des augmentierten Bereichs vermieden. Sechs Patienten wurden 39 Implantate inseriert. Die kumulative Überlebensrate in einem Zeitraum von durchschnittlich 48,8 Monaten betrug 97,7 %. Alle prothetischen Versorgungen sind bisher erfolgreich in Funktion.
In diesem Bericht wird beschrieben, wie ein fehlgeschlagenes Sofortimplantat sofort ersetzt wurde. Ein gesunder 58-jähriger Nichtraucher wurde wegen eines Implantats überwiesen, das aufgrund einer Infektion nicht mehr osseointegriert war. Die Restauration war leicht mobil. Deshalb wurde beschlossen, das Implantat zu entfernen und es sofort durch ein neues zu ersetzen. Der Patient lehnte ein herausnehmbares Provisorium ab, weshalb ihm die Sofortbelastung des Implantats vorgeschlagen wurde. Das fehlgeschlagene Implantat wurde vorsichtig entfernt und die Alveole gründlich kürettiert. Anschließend wurde das neue Implantat mit Titanplasmaspray- beschichteter Oberfläche nach Herstelleranweisung inseriert. Sofort nach der Implantatinsertion und während die örtliche Betäubung noch wirkte, begann die restaurative Behandlung. Der Patient wurde regelmäßig zum Follow-up einbestellt, bis die Weichgewebeheilung abgeschlossen war. Nach 12 Monaten fanden weitere Nachuntersuchungen statt. Bei jedem Follow-up wurde der Patient gründlich klinisch und röntgenologisch untersucht. Die Einheilung verlief problemlos. Zum Ende des Follow-up- Zeitraums war das Implantat asymptomatisch, immobil und osseointegriert. Beim Sondieren wurden keine periimplantären knöchernen Defekte festgestellt. Die Ergebnisse des vorliegenden Fallberichts lassen darauf schließen, dass der sofortige Ersatz von fehlgeschlagenen Sofortimplantaten eine gültige Behandlungsoption ist.