25. Juli 2011
Seiten: 213 - 313
kein Abstract verfügbar
In dieser Studie wird untersucht, inwieweit die Dicke des labialen Alveolarknochens und der entsprechende vertikale Knochenabbau sich auf gingivale Rezessionen nach einer Implantation im Frontbereich des Oberkiefers auswirkt. Mithilfe der digitalen Volumentomografie (DVT) wurden die Veränderungen des Alveolarknochens beobachtet, um die Hart- und Weichgewebsergebnisse von zwei unterschiedlichen Implantatinsertionstechniken zu ermitteln: verzögerte zweizeitige und Sofortimplantation. Zusätzlich erfolgte bei der verzögerten zweizeitigen Insertion eine gesteuerte Knochenregeneration, entweder mit nicht resorbierbaren oder resorbierbaren Membranen, in Kombination mit einer anorganischen bovinen Knochenmatrix. Aus dem Vergleich der Ergebnisse geht hervor, dass gingivale Rezessionen bei der verzögerten zweizeitigen Insertion, vor allem bei Verwendung einer nicht resorbierbaren Membran, signifikant geringer ausfielen als bei der Sofortinsertion. Außerdem war die labiale Knochendicke, die mit dem DVT gemessen wurde, ein effektiver Indikator für die gingivale Rezession im Frontbereich.
Seite 227-235
Klinische und histologische Wirksamkeit eines Xenotransplantatgranulats für den Sinuslift
Nevins, Myron / Camelo, Marcelo / De Angelis, Nicola / Hanratty, James J. / Khang, Wahn G. / Kwon, Jong-Jin / Rasperini, Giulio / Rocchietta, Isabella / Schupbach, Peter / Kim, David M.
Ziel dieser Studie war es, das Potenzial eines Xenotransplantatgranulats (bovine Spongiosa) für die Bildung von vitalem Knochen in normalerweise nicht knochenbildenden Bereichen der Kieferhöhle zu untersuchen. 14 Patienten erhielten einen Sinuslift. Die chirurgischen Ergebnisse waren unauffällig. In allen Bereichen wurde ausreichend röntgendichtes Knochenvolumen für die Insertion von Implantaten festgestellt. Die klinische Wiedereröffnung ergab nach sechs Monaten eine Knochenbildung in dem Osteotomiebereich. Histologisch zeigte sich, dass das Xenotransplantatgranulat integriert und von Faser- und Lamellenknochen umgeben war, der in engem Kontakt zu den Partikeln stand. Der durchschnittliche prozentuale Anteil an neugebildetem Knochen betrug nach sechs Monaten 27,5 % ± 8,9 %. Die Bildung von vitalem Knochen mithilfe des Xenotransplantats wurde durch klinische und histologische Nachweise bestätigt.
Ziel dieses Artikels war es, im Rahmen eines klinischen Fallberichts das Verhalten von deproteinisiertem bovinem Knochen (Bio-Oss) zu studieren, der bei der Verwendung als Onlaytransplantat für die Augmentation des Alveolarknochens mit einer resorbierbaren Barrieremembran (Bio-Gide) abgedeckt wurde. In den verbliebenen Knochen konnte ein MK-III-Groovy- Implantat inseriert werden, gleichzeitig erfolgte die nötige Augmentation mit Xenotransplantatpartikeln (Bio-Oss), die mit einer resorbierbaren Barrieremembran (Bio-Gide) abgedeckt wurden. Die Lage des Transplantats im Verhältnis zur Implantatposition wurde dreidimensional aufgezeichnet. So konnte die Entwicklung bei den CT-densitometrischen Untersuchungen, die sechs und 18 Monate nach dem Eingriff erfolgten, präzise ermittelt werden. Neun Monate nach dem Eingriff wurde für histologische und histomorphometrische Analyse ein Biopsat entnommen. Auf den CT-densitometrischen Bildern war erkennbar, wie gut das Volumen des augmentierten Knochens erhalten blieb. Die histologische Analyse ergab eine vitale Knochenbildung mit den restlichen Bio-Oss-Partikeln. Die histomorphometrische Analyse zeigte zu diesem Zeitpunkt ähnliche prozentuale Anteile an Bio-Oss (27,94 %) und neugebildetem Knochen (24,07 %). Durch dieses klinische Beispiel werden die biokompatiblen und osteokonduktiven Eigenschaften von Bio-Oss sowie die Platzhalterfunktion des Knochentransplantats bestätigt. Anhand der Ergebnisse werden die Vorteile dieser Anwendung für die Augmentation des Alvoelarkamms deutlich.
Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, wie sich die zusätzliche Anwendung von Schmelzmatrix-Derivat (EMD) auf die Wurzeldeckung mit der gesteuerten Geweberegeneration (GTR) mit einer expandierten Polytetrafluoroethylen-(ePTFE)-Membran auswirkte. Dazu wurden bei Beagles gingivale Rezessionen geschaffen. Die Rezessionen wurden mit GTR + EMD (Test 1), nur GTR (Test 2) oder ohne GTR und EMD (Kontrolle) behandelt. In der Kontrollgruppe wurden ein langes Saumepithel und nur eine geringe Knochenbildung beobachtet. Die Testgruppe 1 zeigte im Vergleich zu der Testgruppe 2 eine statistisch signifikante Zunahme (P < 0,01) an neuem Knochen und Zement. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung zeigen, dass die zusätzliche Verwendung von EMD bei der GTR die Bildung von neuem Knochen und Zement in Rezessionsdefekten bei Hunden fördert, ohne dass eine Wurzelresorption stattfindet.
Seit einigen Jahren gibt es Camlog-Tube-in-Tube-Implantate. In dieser retrospektiven Multicenter-Analyse wurde die Erfolgsrate von Root-Line- und Screw-Line-Tube-in-Tube-Implantaten untersucht, die in Funktion waren. Insgesamt wurden 96 Patienten mit unterschiedlichen Indikationen und Implantationsverfahren 201 Implantate inseriert. Sie wurden nach einer Belastungsdauer von 12 bis 78 Monaten retrospektiv analysiert. Zum Ende des Beobachtungszeitraums erfüllten bis auf ein Implantat alle die Erfolgskriterien, womit die Implantatüberlebensrate 99,5 % betrug. Die individuelle Fallanalyse der Implantate mit speziellen Indikationen, wie z. B. Sofortbelastung, kurze oder geneigte Implantate, ergab kein erhöhtes Risiko eines Implantatmisserfolgs.
Mit der Klassifizierung der Komplikationen, die bei einer gesteuerten Knochenregeneration (GBR) mit einer nicht resorbierbaren Membran auftreten können, erhält der Behandler ein Hilfsmittel, mit dem er die Komplikation und die entsprechende Behandlungsmodalität leichter ermitteln kann. Durch die standardisierte Terminologie wird die Kommunikation der Behandler untereinander deutlich vereinfacht. Diese Richtilinen sind ein Hilfsmittel für das Management von Komplikationen.
Aus dem unteren Retromolarbereich entnommene Blöcke aus Kortikospongiosa sind besonders vorteilhaft einsetzbar für eine Alveolarkammaugmentation, bevor ein Implantat inseriert wird. Um Operationsrisiken zu minimieren, sind die Kenntnis der lokalen Anatomie, der Einsatz angemessener chirurgischer Techniken und die sinnvolle Verwendung geeigneter chirurgischer Instrumente wichtig. In diesem Artikel werden relevante chirurgische Hinweise zur sicheren Entnahme von Kortikospongiosablöcken aus dem unteren Retromolarbereich mit einem Trepanbohrer gegeben.
Plättchenreiche Fibrinmatrix (PRFM) ist ein autologes, biologisches Material, das durch Zentrifugieren von Blut gewonnen wird. In dieser Studie wurden die Veränderungen des Knochenkamms bei der Heilung von 21 Extraktionsalveolen, die im Rahmen einer Socket Preservation mit PRFM augmentiert worden waren, quantifiziert. Bei der Extraktion, nach der Augmentation und nach vier Monaten Heilung wurden standardisierte Messungen der Kammbreite und -höhe durchgeführt. Die durchschnittliche Resorption in der Breite betrug 3 mm apikal zum Knochenkamm 0,32 mm (4,71 % Verlust) und 5 mm apikal 0,57 mm (7,38 % Verlust). Die durchschnittliche Resorption in der Höhe betrug 0,67 mm (7,13 % Verlust). Die Bereiche, die mit PRFM augmentiert worden waren, zeigten eine rasche klinische Heilung, eine minimale Lappenöffnung und eine ausgezeichnete Knochendichte. Die Vorteile der alleinigen Verwendung von PRFM liegen in der kürzeren Eingriffsdauer, spezielle Techniken sind nicht notwendig, mit Membranen verbundene Komplikationen treten nicht auf, und während der Einheilung ist die Resorption, im Vergleich zur gesteuerten Knochenregeneration, geringer.
In diesem klinischen Bericht wird die Behandlung einer Frau beschrieben, die unter einer Oligodontie und multiplen Lücken sowie Alveolarkammdefekten im Ober- und Unterkiefer litt. Ingesamt fehlten ihr 11 Zähne (die Weisheitszähne ausgenommen). Die Behandlungsstrategie war interdisziplinär, mit kieferorthopädischen, chirurgischen und prothetischen Phasen. Nach der kieferorthopädischen Behandlung mit einer festsitzenden Apparatur erfolgten ein Sinuslift, eine vertikale Alveolarkammdistraktion und eine laterale Augmentation mit Transplantaten aus dem Kieferast. Daran schloss sich die Insertion von Dentalimplantaten an. Die orale Rehabilitation der Patientin wurde mit der Eingliederung einer festsitzenden Restauration im unbezahnten Ober- und Unterkieferseitenbereich abgeschlossen. Dank der frühzeitigen zahnärztlichen Intervention wurde das Erscheinungsbild der Patientin verbessert. Ihre emotionalen und psychoszialen Probleme wurden so beseitigt, ehe sie ihr noch mehr zu schaffen machten.
Ein plastischer Parodontaleingriff erfolgt normalerweise aus ästhetischen und physiologischen Gründen, z. B. um eine Wurzelsensibilität, Wurzelkaries und zervikale Abrasionen zu beseitigen und die Mundhygiene in dem betroffenen Bereich zu erleichtern. Derzeit gibt es kaum Informationen zur angemessensten Behandlungsmethode für die unterschiedlichen klinischen Situationen. In diesem Artikel werden verschiedene klinische Situationen vorgestellt, in denen ein Weichgewebstransplantat indiziert ist, und Empfehlungen für das am besten prognostizierbare Vorgehen gegeben. Mithilfe von MEDLINE und The Cochrane Library erfolgte eine Durchsicht der verfügbaren Literatur. Es wurden englischsprachige, peer-reviewte, veröffentlichte Artikel ausgewählt und durchgesehen. Sie dienen als Beleg, auf dem ein Entscheidungsprozess für die Planung einer Weichgewebstransplantation basiert. Anschließend wurde ein Entscheidungsbaum entwickelt, der dem Behandler als Anleitung für die Auswahl der passendsten Methode für ein Weichgewebstransplantat dienen kann. Dabei wurden die folgenden klinischen Parameter berücksichtigt: Ätiologie, Ziel des Verfahrens, interproximales Knochenniveau und Dicke des darüberliegenden Gewebes. Der Entscheidungsbaum hilft dem Behandler, das am besten prognostizierbare Verfahren für ein Weichgewebstransplantat auszuwählen, um unnötige Fehler zu vermeiden und das gewünschte Behandlungsergebnis zu erreichen.